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ACHTUNG NOTFALL

Hirnhautentzündung

Andere Bezeichnungen:

Meningitis / Enzephalitis

Meningitis ist eine Entzündung der Hirnhäute, die eine Schutzhülle um das Gehirn und das Rückenmark bilden. Ist zudem das Gehirn betroffen, dann spricht man von Enzephalitis oder Meningoenzephalitis. Du kennst diese Krankheit vielleicht besser unter dem Namen Hirnhautentzündung.  

Die Hirnhautentzündung kann sich binnen kürzester Zeit ausbreiten und zum Tod führen. Daher sollte sie frühzeitig behandelt werden.

Anzeichen einer Meningitis oder Enzephalitis ähnlich wie bei einer Grippe: Kopfschmerzen, Gelenks- und Muskelschmerzen, Erbrechen, Lichtempfindlichkeit, Benommenheit, rasch ansteigendes Fieber und Schüttelfrost. Es kann auch zu einem Krampfanfall kommen.
Manche Kinder liegen auch auf der Seite und strecken den Kopf so weit wie möglich nach hinten, spätestens dann ist höchste Eile geboten und man sollte einen Arzt oder ein Krankenhaus aufsuchen.
Außerdem kommt es zur Ausbildung eines Exanthems. Dieses Exanthem sieht aus wie ein Ausschlag der zuerst viele kleine rote Punkte hat, die später immer größer werden. Anders als bei Masern, Mumps oder Röteln werden die roten Flecken nicht heller oder weiß, wenn man darauf drückt. Besonders gut kann man das mit einem Glas testen.

 

Bei jedem verdächtigem Anzeichen muss sofort die Rettung 144 gerufen werden. Denn je schneller im Spital mit der Therapie begonnen werden kann, desto höher ist die Überlebenschance.

Die Hirnhautentzündung kann durch Bakterien (zum Beispiel Meningokokken) oder Viren (zum Beispiel Herpesvirus) verursacht werden.
Infektionen mit Meningokokken treten blitzartig auf und verlaufen oft tödlich. Von den ersten Anzeichen bis zum Vollbild der Erkrankung liegen oft nur wenige Stunden. Besonders häufig sind Säuglinge und Kinder bis zum 5. Lebensjahr sowie Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren betroffen.

Bei der Frühsommermeningoenzephalitis (FSME) wird durch einen Zeckenbiss übertragen, über ihn gelangt der FSME-Virus in das Blut. Von dort aus kann er sich weiter ausbreiten und nach zirka ein bis zwei Wochen das Gehirn und die Hirnhäute entzünden.

Alle Personen, die mit Jemanden in Kontakt waren, der eine Meningokokkeninfektion hatte, müssen zur Sicherheit auch Antibiotika einnehmen. Das nennt man auch Prophylaxe (Vorbeugung, Schutz). Erst 24 Stunden nach Beginn der Antibiotikatherapie sind die Meningokokken nicht mehr ansteckend. Gegen Meningkokkoken gibt es eine Impfung. Diese ist allerdings nicht gegen alle Arten von Meningokokken wirksam.
Zum Schutz gegen FMSE gibt es auch eine Impfung, diese sollte man regelmäßig auffrischen.

www.meningokokken.at

Hoehl, M. &Kullick, P. (2002): Kinderkrankenpflege und Gesundheitsförderung, S. 746-748