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ACHTUNG NOTFALL

Diabetes Mellitus

Andere Bezeichnungen:

Zuckerkrankheit

„Diabetes Mellitus“ kennst du vielleicht auch unter dem Ausdruck „Zuckerkrankheit“.
Diabetes mellitus ist eine Störung des Stoffwechsels und zählt zu einer recht häufigen Erkrankung.

Damit unsere Körperzellen arbeiten können, benötigen sie Energie. Diese Energie gewinnt die Zelle durch den Zucker, der durch die Nahrung ins Blut gelangt. Damit dieser im Blut gelöste Zucker in die Zelle transportiert werden kann, benötigt er ein Transportmittel – das Hormon Insulin. Insulin wird in der Bauchspeicheldüse gebildet. Diese liegt hinter dem Magen.

Es gibt zwei Hauptformen dieser Krankheit:

Diabetes Typ 1 - den Insulininduzierten Diabetes Mellitus – IDDM, bei dem man sich regelmäßig Insulin spritzen muss, da der Körper gar kein eigenes Insulin produziert.

Diabetes Typ 2 - der Nicht Insulininduzierte Diabetes Mellitus – NIDDM. Bei diesem nimmt man regelmäßig Tabletten ein, die die Produktion vom Insulin anregen. Beim Typ 2 Diabetes wird noch in geringen Mengen Insulin produziert, welches vom Körper aber oft nicht verwertet werden kann.

Diabetes Typ 1 kann man bekommen, wenn man bestimmte Erbanlagen  dafür hat, d.h. jemand aus der eigenen Familie hat(te) Diabetes, z.B. der Opa, die Oma oder der Papa. Aber nicht jeder Mensch, der ein genetisches Risiko hat, bekommt diese Krankheit. Oft bricht sie aus, wenn man eine Grippe hatte, also eine Viruserkrankung. Ganz genau weiß man jedoch nicht, warum jemand daran erkrankt und ein anderer nicht.

Diabetes Typ 2 haben sehr viel mehr Menschen. Dieser entsteht oft durch Übergewicht, falsche Ernährung, wenig Bewegung und dadurch, dass die Bauchspeicheldrüse, in der das Insulin gebildet wird, nicht mehr genug davon produzieren kann. Diese Form verläuft weniger schwerwiegend und Betroffene haben auch weniger Symptome.
Wenn man vom Arzt/Ärztin die Diagnose Diabetes bekommt, gibt es Kurse für Betroffene, bei denen sie alles über die Krankheit erfahren, und auch, wie man Insulin spritzt und Blutzucker misst.

Tipp !

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ACHTUNG NOTFALL!

Im Rahmen der Diabeteserkrankung kann es zu 2 Notfallsituationen kommen - dem Überzucker (Hyperglykämie) und dem Unterzucker (Hypoglykämie).

Die Hypoglykämie äußert sich eher in einem akuten Notfall, da sie schnell einsetzt und ein breites geringes Absenken des Blutzuckerspiegels zu schwerwiegenden Symptomen führt (das Gehirn benötigt sehr viel Zucker). Bei zu niedrigem Blutzuckerspiegel treten verschiedene neurologische Symptome auf. Meist ist das der Fall, wenn sich ein Diabetiker zu viel Insulin verabreicht oder nach dem Spritzen zu wenig oder gar nicht gegessen hat.
Bei Überzuckerung (Hyperglykämie) kann es im 1. Stadium zu verstärkter Atmung, starkem Durst, häufiges Wasserlassen, Kopfschmerzen, Benommenheit, Bauchschmerzen, Sodbrennen, Erbrechen, beschleunigter Puls, Hautjucken und zu Müdigkeit mit zunehmender Bewusstseinseintrübung kommen. Der Atem kann nach Azeton riechen (Geruch wie Nagelack oder faule Äpfel), der Gang ist taumelnd bis torkelnd. Achtung eine Verwechslung mit jemanden, der "wie betrunken" wirkt, ist möglich! Falls es zu keiner Behandlung kommt, erfolgt der Übergang in das 2. Stadium: Diabetisches Koma, Bewusstlosigkeit, und Exsiccose (Flüssigkeitsmangel).

Wichtig: Bei Anzeichen einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) in jedem Fall Hilfe holen und Traubenzucker oder gezuckerte Getränke verabreichen, sofern dein Familienmitglied bei Bewusstsein ist!

Richtige Ernährung und ausreichend Bewegung sind wichtig, damit die Blutzuckerwerte in Ordnung sind.

  • Gut zu wissen: Normaler Blutzuckerwert bei gesunden Menschen vor dem Frühstück – also nüchtern –  soll weniger als 100mg/dl sein. Etwa zwei Stunden nach dem Frühstück maximal 140mg/dl.
  • Gut zu wissen: Insulin wird mit einer kurzen, ganz feinen Nadel unter die Haut gespritzt. Die medikamentöse Therapie muss sehr streng eingehalten werden, da bei nicht strenger Einhaltung auf Dauer Folgeerkrankungen entstehen können.

Bei Typ 1 Diabetikern sollte immer vor dem Insulin spritzen der Blutzucker gemessen werden, um zu bestimmen, wie viele Einheiten Insulin gespritzt werden müssen.

  • Gut zu wissen: Bei Typ 2 Diabetikern sollte immer der Nüchternblutzucker gemessen werden. Dafür gibt es für zu Hause Insulin – Pens, die wie eine Füllfeder aussehen und sehr einfach zu handhaben sind.

Wenn deinem Familienmitglied schwindlig ist, kalten Schweiß auf der Haut hat und sich nicht wohl fühlt, dann kontrolliere den Blutzucker oder hol dir Hilfe.
Diabetiker haben oft Empfindungsstörungen in den Füssen, deshalb musst du, wenn dein Familienmitglied das nicht selbst kann, täglich die Fußsohlen und Zehenzwischenräume kontrollieren.
Gut zu wissen: Bei Diabetikern heilen sehr kleine Verletzungen oft nur sehr schwer, weil auch die Wundheilung gestört ist.

Tipp !

Habe immer einen Traubenzucker in der Nähe, falls der Blutzuckerwert zu niedrig ist.
Dein Familienmitglied sollte auf richtige Ernährung achten, auf Süßigkeiten verzichten und regelmäßig zum Arzt gehen.

Die Johanniter- Erste-Hilfe-Fibel / Dr. Christian Emich – Bundesarzt der Johanniter-Unfall Hilfe

www.diabetes-austria.com