Depression
Definition - Was ist das?
Die Depression ist eine ernst zu nehmende psychische Erkrankung. Sie kommt in vielen Formen mit wechselnden Symptomen vor und hat verschiedene Verlaufsmuster. Sie beeinträchtigt das Leben von Menschen in unterschiedlichem Ausmaß:
So haben manche depressive Menschen nur das Gefühl der Schwermut, wenngleich sie noch Alltag meistern können. Andere hingegen sind nicht mehr in der Lage das Leben in gewohnter Weise zu leben. Ihr Alltag ist geprägt von anhaltender gedrückter Stimmung, Langeweile, Trost- und Hoffnungslosigkeit. Sie spüren eine Hemmung ihres Antriebes, einen Interessenverlust, soziale Probleme (Rückzug) sowie vielfältige körperliche Symptome, die von Schlaflosigkeit über Appetitstörungen bis hin zu Schmerzzuständen reichen können.
Eine Depression ist eine psychische Krankheit, was bedeutet, dass es wenig körperliche Symptome gibt, aber mehr Symptome im persönlichen Verhalten und Denken. Depressiv sein bedeutet, dass man zu tiefst traurig ist, sich als schlechter Mensch fühlt und glaubt, dass man nichts im Leben schaffen wird und kann.
Wichtig: Für Angehörige ist es oft nicht leicht, mit einem depressiven Familienmitglied zu leben. Viele wissen nicht, wie sie mit dem Betroffenen am besten umgehen sollen, fühlen sich hilflos, ärgern sich vielleicht über den Erkrankten oder fragen sich, was sie selbst falsch gemacht haben. Dauert die Depression längere Zeit an, fühlen sich viele Angehörige überlastet oder sogar völlig erschöpft – denn sie müssen nun viele Aufgaben übernehmen, die früher der Patient selbst erledigt hat.
Folgende Tipps können helfen, mit der Depression eines Angehörigen besser umzugehen: (orientiert an Tipps vom „Kompetenznetz Depression“):
Versuche zu akzeptieren, dass dein Angehöriger krank ist. Eine Depression ist kein Zeichen von Willensschwäche – sie kann aber durch eine konsequente und professionelle Behandlung geheilt werden.
Sätze wie „Reiß dich zusammen“ helfen dem Erkrankten nicht. Solche Aufforderungen führen eher dazu, dass sich dein Familienmitglied noch schlechter fühlt.
Hab Geduld. Viele depressive Menschen ziehen sich zurück, sind weniger unternehmungslustig, raunzen ständig und sehen keine Hoffnung mehr für sich. In diesen Situationen brauchen die Menschen viel Geduld und Verständnis. Es bringt nichts, mit dem Betroffenen darüber zu streiten, ob seine Sichtweise gerechtfertigt ist. Mach ihm stattdessen deutlich, dass er unter einer Erkrankung leidet, die man behandeln kann und die mit der Zeit auch wieder vergeht.
Versuche den Erkrankten zu motivieren. Unterstütz ihn dabei, wenn er Eigeninitiative zeigt und zum Arzt oder einer Ärztin gehen möchte. Setz ihn dabei aber auch nicht unter Druck und überfordere ihn nicht.
Achte auf dich selbst! Wenn ein Familienmitglied längere Zeit depressiv ist, ist dies für nahestehende Menschen sehr belastend. Nimm dir deshalb auch mal Zeit für dich. Tu dir selbst etwas Gutes, wie z.B. dich mit Freunden treffen, deinen Lieblingssong hören, ein Buch lesen oder gemeinsam ein lustiges Video ansehen.
Lass deine eigenen Gefühle zu! Oft erleben Angehörige Gefühle der Wut, der Trauer, der Hilflosigkeit oder der Verzweiflung. Versuche deine Gefühle nicht zu ignorieren, sondern gesteh dir ein, dass du dich sich so fühlst und dass das völlig ok ist.
Oft ist es hilfreich, mit einem dir nahestehenden Menschen über deine Gefühle zu sprechen. (Quelle: www.therapie.de/psyche/info/diagnose/depression/tipps-bei-depressionen/)
Wie bekommt man das?
Eine Depression wird durch das Zusammenspiel mehrerer Faktoren ausgelöst und aufrechterhalten. Dabei spielen sowohl biologische Aspekte eine wichtige Rolle, als auch psychische und psychosoziale Aspekte.
Zum Beispiel wird durch belastende Lebensereignisse eher eine Depression ausgelöst, wenn bereits genetisch bedingt eine erhöhte Empfindlichkeit für die Erkrankung besteht.
Folgende Faktoren können eine Depression auslösen:
- Verlustängste
- Störungen in der Kindheit
- Traumatische Erlebnisse
- Erbliche Faktoren
- Körperliche Erkrankungen
- Biologische Faktoren
- Lichtentzug: Tritt meist nur im Herbst und Winter auf
Was kann passieren?
Eine depressive Episode ist durch mehrere Hauptsymptome gekennzeichnet. Dazu gehören vor allem eine tiefe Niedergeschlagenheit und die Unfähigkeit, Freude und Interesse an Alltagsaktivitäten oder Vergnügungen zu empfinden.
Zudem erleben Menschen mit Depression häufig einen verminderten Antrieb – sie sind weniger aktiv als sonst, ziehen sich vor anderen Menschen zurück und haben häufig Schwierigkeiten, sich selbst zu alltäglichen Dingen aufzuraffen.
Diese Symptome werden oft von einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit, Ängsten und einer ausgeprägten Sorge um die Zukunft begleitet.
- tiefe Traurigkeit und Niedergeschlagenheit
- sehr geringes Selbstwertgefühl
- Antriebslosigkeit
- Müdigkeit und Schlafstörungen
- kein Interesse an Aktivitäten
- Konzentrationsstörungen
- Ängste
- Schlafstörungen
Was kann man dagegen tun? Wie kannst du helfen?
Gegen Depressionen gibt es sehr wirksame Therapien, die aus der Einnahme von Medikamenten und Psychotherapie bestehen.
Für dich gibt es hier ein paar wichtige Punkte, die du im Umgang mit depressiven Menschen beachten solltest.
- Sei geduldig mit deinem Familienmitglied und nimm es nicht persönlich, wenn dieses abweisend ist.
- Achte darauf, dass dein Familienmitglied die Medikamente einnimmt.
- Sprich ganz normal mit deinem Familienmitglied, verwende keine Floskeln wie „das wird schon wieder“ oder „Kopf hoch“. So fühlt man sich nicht ernst genommen.