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Bulimie

Andere Bezeichnungen:

Ess-Brech-Sucht

Bulimie zählt zu den Essstörungen wie die Magersucht / Anorexia nervosa. Der Unterschied ist jedoch, dass Betroffene bei der Bulimie in kurzer Zeit sehr viel essen und anschließend durch absichtliches Erbrechen, Abführmittel oder Fasten die Kalorien wieder loswerden wollen. Deshalb nennt sich diese Krankheit auch „Ess-Brech-Sucht“.

Die Bulimie führt nicht nur zu starkem Gewichtsverlust, sie kann auch Darmbeschwerden und schweren Kaliummangel auslösen. Zusätzlich schädigt die Säure des Erbrochenen die Zähne.

In der Regel entwickelt sich die Bulimie bei Jugendlichen (vorwiegend bei jungen Frauen) als Folge verschiedener psychischer Belastungen; der eindeutigste Faktor ist dabei die gesellschaftliche Betonung eines schlanken Schönheitsideals.

Wenn man unter geringem Selbstbewusstsein leidet, dann kann es passieren, dass man möglichst rasch Gewicht verlieren möchte und auch verschiedene Diäten startet. Bleibt der erhoffte Erfolg aus, steigt die Angst an Gewicht zuzunehmen. Das heißt, man isst zwar, aber erbricht absichtlich das Essen gleich wieder. Sehr häufig ist Bulimie und Magersucht gleichzeitig vorhanden. Es gibt Phasen, in denen man gar nichts isst, und dann bekommt man eine Heißhungerattacke und isst ganze Tafeln Schokolade und andere Mengen völlig unkontrolliert. Danach haben viele Betroffene ein schlechtes Gewissen und erbrechen alles wieder.

Bulimie ist wie die Magersucht eine psychische Erkrankung, die ärztlich behandelt werden muss. Zur Behandlung der Störung gibt es verschiedene Formen der Gruppen- und Verhaltenstherapie.

Wichtig ist eine Gesprächstherapie in Einzelsitzungen und auch Gruppensitzungen. Ernährungsberatung und Psychotherapie gehören ebenfalls zur Behandlung von Bulimie. Da an Bulimie erkrankte Menschen vielfach auch an Depressionen leiden, helfen in manchen Fällen auch Medikamente (Antidepressiva).

Hat eines deiner Familienmitglieder Bulimie, dann dränge dieses nicht zum Essen, dies führt oft zu angespannten Situationen und Streit. Du alleine kannst dein Familienmitglied nicht von der Krankheit heilen, dazu braucht es professionelle Hilfe von außen. Versuche dein Familienmitglied von einem Arztbesuch zu überzeugen, da diese Krankheit auf Dauer ernstzunehmenden Schaden am Körper und der Psyche anrichten kann.