Uhthoff-Phänomen

Als Uhthoff-Phänomen wird eine vorübergehende Verschlechterung der typischen Symptome der Multiplen Sklerose bei erhöhter Körpertemperatur bezeichnet (z.B. durch Hitze, Sauna, Sport, aber auch Fieber). Etwa 80 Prozent der MS-Patienten sind im Laufe ihrer Erkrankung vom Uhthoff-Phänomen betroffen.

Durch die erhöhte Körpertemperatur kommt es zu einer Verschlechterung der Leitfähigkeit der vorgeschädigten Nerven. Daher sind die Symptome von Patient zu Patient verschieden. So kann es zu Sehstörungen, Empfindungsstörungen, Verkrampfung der Muskulatur, Lähmungen, Gleichgewichtsstörungen, allgemeiner Schwäche und Müdigkeit kommen. Im Gegensatz zu einem echten Schub bessern sich die Symptome durch Kühlung und verschwinden spätestens nach 24 Stunden.

Es sollte alles vermieden werden, was eine Erhöhung der Körpertemperatur hervorrufen könnte. An heißen Tagen möglichst nicht in der Sonne aufhalten (wenn nicht anders möglich, dann nur mit Kopfbedeckung). Anstrengende Tätigkeiten sollten in die kühleren Morgen- und Abendstunden verlegt werden. Der Patient sollte möglichst viel trinken damit das körpereigene Kühlsystem gut arbeiten kann. Wenn möglich, sollten sich Patienten in Räume mit Klimaanlage aufhalten. Spezielle Kleidungsstücke wie Kühlwesten und -hauben, Stirnbänder, Nackentücher oder Kühlstrümpfe können zusätzlich helfen. Sollten die Symptome mehr als 24 Stunden lang anhalten, kann es sich um einen Schub handeln (siehe MS). In diesem Fall bitte ärztliche Hilfe holen.

Wer sich regelmäßig körperlich betätigt, z.B. durch Schwimmen oder lauwarm-kühle Duschen, Bäder oder Fußbäder nimmt, bei dem kann das Uhthoff-Phänomen nicht so leicht auftreten.