Feuchtblattern

Andere Bezeichnungen:

Windpocken / Schafblattern / Varizellen

Feuchtblattern werden oft auch als Windpocken oder Schafblattern bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine Viruserkrankung, die durch das sogenannte Varizella-Zoster-Virus verursacht wird. Die Bezeichnung Windpocken verdankt die Erkrankung unter anderem der Tatsache, dass sie über mehrere Meter durch die Luft übertragen werden kann.

Überwiegend sind von der Krankheit Kinder betroffen - aber auch Erwachsene können daran erkranken. Beim Varizella-Zoster-Virus handelt es sich um ein hoch ansteckendes Virus, das nach derzeitigem Wissensstand lediglich von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. Sind Erwachsene von Windpocken betroffen, so verläuft die Erkrankung in der Regel schwerer als bei Kindern.

Ansteckend ist diese Erkrankung schon einen Tag vor dem Ausbruch des Ausschlages und kann durch Niesen, Husten, beim Sprechen oder durch Kontakt mit Virus haltigem Bläschensaft übertragen werden.
Aufgrund des hohen Ansteckungspotentials kann es zu einer Ansteckung auch ohne direkten menschlichen Kontakt kommen:

Die Viren in der Ausatmungsluft können in der Luft einige Meter getragen werden. Man nennt das auch Tröpfchenübetragung. Allerdings ist eine Ansteckung durch Decken oder Kleidung, die von einer infizierten Person genutzt wurden, sehr unwahrscheinlich.
Die Krankheit bleibt so lange ansteckend, bis alle Bläschen Krusten gebildet haben. So lange sollte man auch zu Hause bleiben und nicht in den Kindergarten oder zur Schule gehen.

Zu Beginn ist man müde und abgeschlagen und hat eventuell Fieber. Bald darauf zeigt sich schon der für Feuchtblattern typische Ausschlag. Er verteilt sich über den ganzen Körper und bildet blassrote, stark juckende Flecken, die mit der Zeit Bläschen bilden. Wie auch bei Röteln, sollten besonders schwangere Frauen vor einer Infektion aufpassen und sich bereits vor der Schwangerschaft mit einer Impfung schützen.

In der Regel bekommt man Feuchtblattern nur einmal, man spricht von einer lebenslangen Immunität. Aber in Ausnahmefällen kann es doch bei einem sehr schwachen Immunsystem zu einem Wiederauftreten in Form von einer Gürtelrose kommen.

Die Kinderärztin (oder der Kinderarzt) kann feststellen, ob es sich wirklich um Feuchtblattern handelt und verordnet in der Regel eine weiße Schüttelmixtur. Diese wird, wie der Name schon sagt, geschüttelt und dann mit einem Wattestäbchen oder einem sauberen Pinsel auf alle roten Flecken aufgetragen.

Das sieht nicht nur lustig aus, sondern hilft auch gut gegen den Juckreiz und führt dazu, dass die Bläschen schneller abheilen. Auch wenn es noch so juckt, sollte man ein ständiges aufkratzen vermeiden, da dies den Abheilungsprozess nur verlängert.

Hoehl, M. & Kullick, P. (2002): Kinderkrankenpflege und Gesundheitsförderung, S. 759

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